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  • AutorenbildMonika Wagner

Alpencross mit dem MTB 2015


Von Sonntag, 10.07.15 bis Sonntag, 19.07.15 unternahmen 5 Mitglieder der Abt. Radsport erneut eine abenteuerliche Alpenüberquerung mit dem MTB. Die Wege bzw. Pfade führten von Innsbruck nach Torbole/Gardasee.

Es folgen kleine Berichte über den jeweiligen Verlauf der einzelnen Tage:


Freitag, Tag 1:

Innsbruck, Geiseljoch, Zillertal, Schlegeisspeicher

Erneut starteten 5 MTB-ler der Radsportabteilung am Freitag, 10. Juli, in Weerberg, hoch über Innsbruck, zu einer abenteuerlichen Querung der Alpen, diesmal in grober Richtung über die Dolomiten. Nach 4 Stunden Anfahrt und Parken auf dem Parkplatz der „Weidener Hütte“ starteten wir um 09.00 Uhr über die Weidener Hütte zum Geiseljoch auf 2292 Höhe.

Die Sonne schien bereits am 1. Tag wolkenlos vom Himmel. Nach Querung eines Schneefelds ging es auf traumhaften Pfaden hinunter ins Hintertuxer Tal. Nach einer Abfahrt bis hinunter nach Finkenberg auf 900 Meter Höhe mussten wir bei Gluthitze den extrem zähen Asphaltanstieg zur Dominikushütte beim Schlegeisspeicher bis hinauf auf 1805 Meter bewältigen.


Ein anstrengender 1. Tag ging zu Ende im Wissen, dass uns mit dem Folgetag einer der extremsten Tage in der Historie der TVB Alpenüberquerungen bevorstand. Duschen, sogleich Essen und ab in die 5- Mann- Kojen war angesagt.

Gefahrene Kilometer: 55,

geleistete Höhenmeter: 2250,

Sattelzeit ohne Pause: ca. 6.30 Std.


C. Walter

„Die Birenbacher MTB-ler auf dem Geiseljoch

Samstag, Tag 2:

Pfitscherjoch, Pfundererjoch, Starkenfeldhütte

Heute sollte nicht nur mich mich der anstrengendste Tag in unserer Alpencross Historie erwarten. Wir sitzen bereits um 07:30 Uhr in der Dominikushütte beim Frühstück, das in Erwartung, was uns bevorsteht, reichlich ausfällt.

Wenigstens habe ich gut geschlafen und bin ausgeruht. Es geht bei strahlendem Sonnenschein über einen alten Viehscheidweg hoch zum Pfitscher Joch auf 2251 Meter, welches auch die Grenze zu Italien markiert. Nach einer rasanten Abfahrt erreichen wir ein namenloses Seitental in der Nähe von Sterzing, als wir auf die Schotter Rampen hoch zum Pfunderer Joch einbiegen.



Da hier öfters 20 Prozent und mehr zu bewältigen sind, heißt es für die meisten von uns: Nahezu 3 Stunden Schieben!

Auch der Schlussanstieg ist ein anspruchsvoller Wanderweg, so dass ich mächtig erschöpft, aber zufrieden auf 2568 Meter Höhe mitten in einem großen Schneefeld als letzter von uns 5 das Joch erreiche. Hier oben hat es immer noch knapp 20 Grad!

Nach einer Rast auf diesem diesjährigen höchsten Punkt der Tour erwartet uns eine anspruchsvolle Trail Abfahrt hinunter zur Weitenbergalm und von dort aus über Schotter und schließlich Asphalt hinunter nach Mühlbach ins Pustertal auf 775 Meter Höhe. Wir haben somit eine Abfahrt mit knapp 1800 Höhenmeter am Stück, z.T. über Stock und Stein, hinter uns gebracht.


Nun erwartet uns noch ein mächtiges Stück Anstrengung hoch zur Rohner Hütte, auf 1829 Meter Höhe gelegen.

Bei Gluthitze in der Nachmittagssonne zieht es mir auf der gleichfalls bis zu 20 Prozent steilen Asphaltstraße den Stecker, so dass ich mich in einen Dorfladen in San Benedetto rette und mir ein kaltes Cola sowie einen Red Bull- Drink gönne.Danach hatte ich zwar keine Flügel, konnte aber gegen 19.00 Uhr endlich die sehr empfehlenswerte Rohnerhütte, ein typischer Südtiroler Berggasthof mit freundlichem Wirt, erreichen.

Dennoch: So kaputt wie heute war ich selten.

Es ist nur noch Duschen, Essen und Schlafen angesagt.


Kilometer: 80;

Höhenmeter: 3300 (!!);

Sattelzeit: ca. 8 Std.


C.Walter

Sonntag, Tag 3:

Zwischenwasser, St.Kassian, Corvara

Noch völlig erschöpft beginnt für mich der Tagesanbruch auf der Rohnerhütte, 1829 Meter, zumal ich in der Nacht von Krämpfen in den Beinen vom Schieben/ Laufen vom Vortag geschüttelt wurde.Der Himmel ist abermals nahezu wolkenlos. So muss es sein und meine Laune steigt allmählich wieder, obwohl ich total übermüdet bin.

Der Weg führt über zahlreichen Almen über zum Teil tolle Wanderwege, in stetigem Auf und Ab, hinunter nach Zwischenwasser, Alta Badia, auf 1095 Meter Höhe, wo wir dringend benötigte Mittagsrast bei Nudeln und eiskaltem Cola machen.


Jetzt kommen bei mir durch das ständige Scheuern im eigenen Saft (Salz...) neben leichten Erschöpfungs- erscheinungen auch noch Sitzprobleme hinzu. Deshalb entscheide ich mich zusammen mit Jürgen, ab Pidro den direkten Weg nach Corvara über Pedraces zu nehmen. Doch auch dieser Weg ist gespickt mit Schotterrampen, da wir die Asphaltstraße meiden wollen. Bei abermaliger Bruthitze weit über 30 Grad sind diese Rampen nur schiebend zu bewältigen.

Dennoch sind wir bereits um 16.00 Uhr in Corvara, 1568 Meter, und können uns bereits vor dem Abendessen etwas ausruhen. Die 3 übrigen Kameraden meistern noch den Anstieg zum Heiligkreuz und finden dort phantastische Abfahrten vor, von denen sie noch weit nach dem Abendessen schwärmen werden.


Kilometer: 68 (bzw.62).

Höhenmeter: 2600 (bzw.2000).

Sattelzeit: 9 Std. (bzw.7 Std.).


C.Walter


„Die Dolomitengipfel bei der Rodenecker Alm“

Montag, Tag 4:

Wolkenstein, Schlern Haus, Karerpass, Obereggen

Nachdem es nachts geschüttet hat wie aus Kübeln (es sollte der einzige Regen auf der ganzen Tour bleiben), sitzen wir am Morgen bereits um 8:30 wieder im Sattel und fahren von Corvara auf Schotter über den Wasserfallweg zum Grödner Joch auf 2121 Hm.

Anschließend geht’s über einen tollen trail hinab nach Wolkenstein im Grödner Tal. Bei St. Christina schließlich ist Schluss mit bergab und wir biegen auf Schotter hoch in Richtung Seiser Alm. Nun haben uns die Dolomiten ringsherum gefangen! Bei allerbestem MTB - Wetter machen wir Mittagsrast auf dem Mahlknechthaus, welches absolut zu empfehlen ist. Dutzende Mountainbiker und Wanderer bevölkern diese Hochalm!

Danach geht es über abenteuerliche Pfade hoch zum Passo Duron auf 2204 Hm, um anschließend in rasender Abfahrt das Fassatal zu erreichen. Bei Moena biegen wir nun in einen heftigen Schotter Anstieg zum Karerpass ein. Wenigstens müssen wir nicht auf der Fahrstraße den Pass hoch, den wir mit tausenden Motorradfahrern teilen müssten!

Nach kurzer Stärkung auf der Passhöhe,1745 Hm, biken wir über den Karersee auf herrlichen Pfaden bis zu unserem Etappeniel Obereggen, Wo wir gegen 17:30 Uhr ankommen. Heute war ich durch die vergangene durchschlafene Nacht wieder erholt und konnte auch die zum Teil heftigen Anstiege geniesen. Nach einem Grillabend in der Unterkunft fallen wir dennoch todmüde ins Bett.


Gefahrene Kilomer: 72;

Höhenmeter: 2.800;

Sattelzeit: 7,30 Stunden.


C.Walter


Auf dem Passo Duron, hoch über dem Mahlknechthaus“


Dienstag,Tag 5:

Cavalese, Manghenpass nähe Levico Therme

Geweckt von Kuhglocken und gut erholt starten wir in den 5. Tag unserer diesjährigen Alpenüberquerung. Wir sitzen um 8:30 Uhr im Sattel direkt im Skigebiet von Obereggen und müssen gleich steilste Rampen auf Schotter hoch zum Reiterjoch, 1983 Hm, bezwingen. Ich bin sofort wieder klitschnass, zumal abermals keine Wolke den Himmel trübt. Es folgt eine rasante Abfahrt, leider auch nur auf Schotter, bis hinunter nach Cavalese, dem Hauptort vom Fleimstal.

Ab Molina di Fiemme, 850 Hm, wird’s wieder hart: Der berüchtigte Manghenpass, 2047 Hm, stellt sich uns in den Weg. 1200 Höhenmeter bergauf kurbeln, wenigstens die meiste Zeit im schattigen Wald, kosten erneut mächtig Körner. Der bereits wund gefahrene Hintern zwingt mich öfters wie gewohnt aus dem Sattel, was den Anstieg mit einem 9 kg schweren Rucksack (jeder von uns hat schließlich seinen kompletten „Haushalt“ dabei…) auch nicht einfacher macht.

Nach gefühlten Stunden ist auch diese Passhöhe erreicht. Wenigstens gibt es dort eine Kneipe, wo ich mir ein eiskaltes Cola gönne. Schließlich geht es steil wie auf einem Dach auf Asphalt bergab, bis wir das heisse Tal des Lago di caldonazzo erreichen. Das Thermometer zeigt am Nachmittag deutlich über 35 Grad, so dass wir froh sind, endlich in Levico Terme, 520 Hm, anzukommen.

Der Abend klingt in einer prächtigen Pizzeria unter schattigen Bäumen aus.


Kilometer: 82;

Höhenmeter: 2.250;

Sattelzeit: 8.0 Std.


C.Walter


„Auf der Passhöhe des Manghen“


Mittwoch,Tag 6:

Kaiserjägerweg, Carbonare, Passo Coe

Nach einer heißen Nacht in Levico Terme steht uns gleich ein noch heißerer Anstieg über den Kaiserjägersteig hinauf auf die Hochebene von Carbonare bevor.

Beim zuvor erfolgten morgendlichen bike-check stelle ich mit Erschrecken fest. Ein 3 cm langer Riss im Alurahmen meines Mountainbikes. Dennoch traue ich mich zunächst , weiterzufahren. Nach Erreichen der Passhöhe über den sagenhaften Kaiserjägersteig fahren wir auf tollen Trails über Slagenhaufi und Bertoldi nach Carbonare. Auf dem Weg dorthin passieren wir ein riesiges Gräberfeld aus dem 1. Weltkrieg, welches uns erschaudern lässt.


Kurz vor der Mittagspause in Carbonare muss ich feststellen, dass der Riss in meinem Rahmen bereits auseinander klafft! An einer Weiterfahrt über trails die Berge hoch ist so nicht zu denken. Ich muss schauen, dass ich auf Asphalt im langsamen Tempo das Ziel, den Gardasee, erreiche. So trenne ich mich schweren Herzens von meinen Kameraden, denen heute noch 2 Anstiege bis hoch zum passo coe, Hm 1610 Meter, und der gesamte Folgetag bevorstehen.

Ich fahre also bei Bruthitze ins Etschtal hinab und erreiche über den Etschtalradweg und Nago gegen 16.00 Uhr Torbole/ Gardasee. In Nago zeigt das Thermometer 41 Grad, so dass ich mich erstmal in den See stürze, der mit 26 Grad auch bereits lauwarm ist.


Wenigstens hat der Fahrradrahmen bisher gehalten und ich bin nicht gestürzt. Auf jeden Fall hat mich der erste ernsthafte Materialschaden in unserer 5- jährigen Alpencrossgeschichte ereilt. Wenigstens erst kurz vor Tourende! Egal, die gemeinsamen Weizenbiere mit Bekannten vom Campingplatz „Al Cor“ schmecken vorzüglich, so dass ich trotzdem zufrieden, wenn auch 1 Tag Alpencross verpassend, ins Bett falle.

Gefahrene Kilometer: 60 (80)

Höhenmeter: 2345 (1400)

Sattelzeit: 7,00 (7,30) Std.


C.Walter



Donnerstag, Tag 7:

Malga Valli, Rovereto, Passo San Giovanni, Torbole/Gardasee

Während ich den ganzen Tag über in Torbole/ Gardasee nur faul am Ufer liege und ein paar mal schwimmen gehe, fahren die Kameraden nach Übernachtung in einem prima Hotel inkl. feudalem Essen am letzten Tag vom Passo Coe, 1610 Hm, über einen schwierigen, schottrigen Trail ins Tal ab, um beim Lago di Terragnole sogleich wieder auf Schotter hoch zum Passo Luco, 1373 Hm, zu strampeln.

Über verwinkelte Forststraßen im Bereich der ehemaligen Frontlinie des 1. Weltkriegs erreichen sie schließlich gegen Mittag das brütend heiße Rovereto (274 Hm) im Etschtal. Auf Grund der Hitze entschließen sie sich, den heftigen Anstieg zum Monte Velo auszulassen und fahren direkt auf einem toll angelegten Radweg über den Passo San Giovanni und Nago nach Torbole zum Gardasee, wo sie gegen 16.00 Uhr ankommen.


Höhenmeter: 1600;

Kilometer: 70;

Sattelzeit: 7,00 Std.


Es ist abermals geschafft:

In diesmal 7 Tagen werden insgesamt 16.965 Höhenmeter und 490 Kilometer bei einer reinen Sattelzeit von 53 Stunden nahezu sturzfrei ohne jegliche Blessuren (von den schmerzenden Hintern mal abgesehen...) zurückgelegt.



C.Walter



„Nach 7 anstrengenden Tagen am Ziel in Torbole/Gardasee“





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