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  • AutorenbildMonika Wagner

Alpencross mit dem MTB 2012

6-tägige Alpenüberquerung von Mittenwald zum Gardasee (09.07. - 14.07.)

Jürgen Hertrampf , Thomas und Manfred Christ nahmen nach ausführlicher Planung 385 Km mit 12984 Höhenmeter und 13773 m bergab unter die Stollenräder.


Tag 1 begann nach Anfahrt in Mittenwald auf dem Bikerparkplatz bei leichtem Nieselregen. Voll Tatendrang und bester Laune fuhren wir überwiegend auf Schotterwegen durch Wald und Wiesen über Seefeld nach Innsbruck wo wir nach einem kurzen Abstecher in die Altstadt Mittagspause machten.

Bei Sonnenschein ging es bergauf nach Igls, Patsch und Matrei auf aussichtsreichen Straßen. Nach kurzer Rast in Steinach ging es über Nösslach nach Vinanders wo uns ein Gewitter kurz vor Zielort Oberndorf gründlich abkühlte.

Reisezeit (Rz) 8 Std.18, Fahrzeit (Fz) 5 Std. 37, Durchschnitt (ø) 15 Km/h, 84.6 Km und 1728 Hm.


Tag 2 sollte sich deutlich als Königsetappe erweisen. Nach einem guten Frühstück ging es nach 500 m einrollen zur Sache. An Steilstücken mit zum Teil über 20% auf groben Schotter, vom Regen aufgeweicht, musste nur Einer nicht vom Rad steigen!! Vor der Tragestrecke am Sandjoch bei der Hochleger Alm hatten Jürgen und ich schon mehrere Male geschoben. Die Tragestrecke ging senkrecht auf kaum erkennbarem Weg über eine Kuhweide nach oben. Ein derart Steiles Wegstück war auf der gesamten Strecke einmalig.

Oben kamen wir auf eine fein geschotterte Militärstraße mit Sicht auf einen alten Bunker. Regen setze ein und wir fuhren in Regenkleidung übers Sandjoch ab nach Valming und Sterzing. In Sterzing trockneten wir bei Sonnenschein während der Mittagspause unsere Kleidung. Frisch gestärkt rollten wir nach Gasteig danach bergauf zum Bergbaumuseum Maiern. Steil auf Schotterwegen bergauf zur Moarerbergalm bis zum nächstem Schiebestück mit über 600 Hm. Das MTB konnte überwiegend geschoben werden. Nur gelegentlich versperrten uns Rinnen, Felsen und Wasserläufe den Weg.

Geplant war nach erreichen der Schneebergscharte noch die Abfahrt bis Rabenstein oder Moos in Passeier. Ein heftiges Gewitter zwang uns aber, die Fahrräder abseits abgelegt, auf unseren Rucksäcken in Felsmulden sitzen zu einer unfreiwilligen Pause noch vor erreichen der Passhöhe (2673 m). Blitz und Donner gleichzeitig fast oben am Berg, ein Erlebnis auf das man eigentlich gerne verzichten würde. Nach abklingen des Gewitters schien am Passübergang bereits wieder die Sonne. Das Nachtquartier wurde wegen der fortgeschrittenen Zeit (19.30 Uhr) nach kurzer Besprechung auf die Schneeberghütte vorverlegt. Mehr an einem Tag ging nicht!


Rz: 10.33, Fz: 7.27, ø: 7 Km/h ! 55,2 km, 3177 m ⬆, 2197 m ⬇,



Tag 3 Die Entscheidung erwies sich als richtig. Über 1300 Hm bergab über Pfade und Schotterwege morgens nach den Frühstück ist die beste Art einen Tag zu beginnen. Ab Moos (1000m) ging es ständig bergauf bis zum höchsten Punkt der Tour, dem Eisjöchl (2891m).Steiler Asphalt ab Moos bis Pfelders und angenehmer Schotter bis zur Lazinsalm (Rast), brachten uns zum Schiebestück des Tages mit 1045 Hm und 6,74 Km Länge.

Nach Rast in der Stettiner Hütte (2854m) ging es in Regenkleidung über Schneefelder übers Eisjöchl und im Schneegraupelschauer begann eine traumhafte Abfahrt mit allen Bikerträumen ins 2351 m tiefer gelegene Naturns. Ein Tag an dem es nichts auszusetzen gab. Nur die Bremsen mussten leiden!

Rz: 9.43, Fz: 6.47, ø 9 Km/h 64,5 Km, 2053m ⬆, 3794 m ⬇!!


Tag 4 Nach der täglichen Fahrradkontrolle und Pflege wurde vor dem Start Sonnencreme aufgetragen. Heute gab es den ganzen Tag Sonne pur. Nach 300 m einrollen ging es 1400 Hm bergauf zur Naturnser Alm. Gestärkt durch Speis und Trank fuhren wir auf Schotter weiter kurz bergauf um auf die kilometerlangen Pfade durch Wälder und Almwiesen zu gelangen.

Trocken und fast komplett fahrbar eine Strecke der Spitzenklasse! Heute hatten wir beste Aussicht bis zu den Dolomiten. Einem kurzen Schiebestück ( ca. 100 Hm) bergauf zu einer Alm und einem See folgte ein Abstieg mit Klettereigenschaften. Zum Teil mit einer Hand am Stahlseil, die andere hielt das Rad an der Schulter, erreichten wir einen schwierigen Pfad zur Innerer Falkomai Alm wo wir Kaffee, Kuchen und einer auch mangels alkoholfreiem Bier Pfefferminzlimonade genossen. Auf Waldwegen und spitzenmäßigen Pfaden erreichen wir St. Walburg im Ultental. Talaufwärts ging es noch bis St.Gertraud.

Rz: 9.19, Fz: 6.28, ø 8 Km/h 51 Km, 2307 m ⬆, 1402 m ⬇.


Tag 5 Ab dem Haus Elisabeth ging es gleich im 1. Gang bergauf durch den Ort auf einen Wiesenweg Richtung Rabbijoch. Regen setzte ein und in Regenkleidung fuhren wir z.T reifentief durch Kuhsch... auf Schotterwegen bis zur Kaseralm.

Es folgte ein 600 Hm Schiebestück das aber an einigen Stellen gefahren werden konnte, der Regen hatte aufgehört. Ab dem Rabbijoch 2460m ging es kurz steil bergab zur Haselgruberhütte. 3 Schweizer Kollegen fuhren kurz vor uns auf den Pfad. Bei leichtem Regen auf felsigen Pfaden bergab sahen Sie bald darauf unsre Hinterräder! Über aufgeweichte Almen, zahllose Schotterspitzkehren und Forstwege erreichten wir 1700 Hm bergab Male. Bei sonnigen 35° machten wir Mittagspause. Auf dem Radweg ging es nach Carciato. Ein langer Aufstieg (1000Hm) durch Wald mit gelegentlicher Aussicht auf die über uns liegende Brenta folgte.Zielort war Madonna di Campiglio.


Rz: 8.45, Fz: 56.18, ø 9 Km/h, 54,4 Km, 2110 m ⬆, 2084 m ⬇.


Tag 6 Die letzte Etappe. Während der Startvorbereitungen sah man mehrere Gruppen Alpencrosser am Hotel vorbeifahren.Mehrere Touren treffen im Ort zusammen um dann auf ähnlichen Wegen zum Gardasee zu führen. Nach 3 Km leicht abschüssigem Einrollen führte ein Singeltrail steil bergab ins Val Brenta. Unten sahen wir mindestens 3 Biker ihre Platten flicken. Gut gelaunt rollten wir weiter.

Auf Schotter ging es bergauf zum Lago di Val d' Agola. Nach kurzer Rast ging es auf einem Pfad den See entlang in einenWald zum letzten Schiebestück der Tour. Oben auf 1847m konnte man leider keine 50 m weit sehen.Wiesenpfade führten uns auf die Schotterabfahrt zum Albergo Brenta. Leider fuhren wir weiter ( mit CW hatte ich vor 2 Jahren da gut gegessen und getrunken) auf Asphalt kilometerweit bergab nach Pez , auf dem Radweg weiter nach Zuclo. Nirgendwo gab es was zu Essen. In Zuclo gab es in einer Bar Eisbecher oder Toast. Es folgte Passo Duron (400Hm) nach Cavrasto weiter abwechslungsreich zum Passo del Ballino nach einer längeren Abfahrt am Tennosee vorbei kam der letzte Anstieg nach Campi. Nun folgte eine steile Abfahrt direkt nach Riva del Garda.

Rz: 9.05, Fz: 5.51, ø 13 Km/h, 75,6 Km, 1609 m ⬆, 3039 m ⬇.


(Schock !! Die vielen Menschen und Autos)

Wir konnten Jürgen kaum folgen, so schnell brauste er durch Riva nach Torbole.

Erst am Strand an einer Labestation hielt Er inne.

Nach einer Fahrzeit von über 38 Stunden und 385 Km, 12984 m ⬆, und 13773m ⬇ ohne einen Sturz und ohne eine Panne trotz zum Teil sehr anspruchsvoller Strecke an Kondition und Fahrtechnik bei einer gesamten Reisezeit von 55 Stunden waren wir uns einig. Es gibt Dinge und Erlebnisse die kann man nicht kaufen – man muss sie erleben und erarbeiten. Bei gekühlten Getränken saßen wir noch einige Zeit am Strand und waren restlos Zufrieden.


Manfred Christ







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