Radsportgruppe des TV Birenbach belegt bei diesjähriger Alb Extrem einen sensationellen 3. Platz
- Michael Kicinski
- 7. Juli
- 4 Min. Lesezeit
„Als bei der Siegerehrung im Festzelt des MRSC Ottenbach nur noch fünf Siegerkrüge übrig
waren, wurden wir schon ein wenig nervös“, meinte die begeisterte Abteilungsleiterin
Monika, bevor die Freude über den 3. Platz bei der 41. Alb Extrem keine Grenzen mehr
kannte. Die 22 für den TV Birenbach gestarteten Fahrerinnen und Fahrern waren bei
Temperaturen weit über 30 Grad an Ihre Grenzen (und teilweise auch darüber hinaus)
gegangen, um am Ende jubelnd die letzte Abfahrt vom Rechberg nach Ottenbach umso
mehr genießen zu können. Aber der Reihe nach!
Der Mythos Alb Extrem begeistert Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Europa, so
waren die 3.500 Startplätze bereits nach drei Wochen vergeben. Und wer morgens kurz vor
05:30 Uhr am Start steht und auf den Hohenstaufen blickt, weiß ganz genau, welche
Herausforderungen auf einen warten. Auch dieses Jahr hatten sich die Organisatoren bei der
Ausarbeitung der fünf unterschiedlichen Strecken alle Mühe gegeben, den Radbegeisterten
eine reizvolle und anspruchsvolle Aufgabe für jedes Leistungsniveau bereitzustellen:
Alb-easy: 95 km mit 1.460 Höhenmetern
RTF-Variante: 165 km mit 2.760 Höhenmetern
Marathon: 205 km mit 3.520 Höhenmetern
XL-Marathon: 260 km mit 4.770 Höhenmetern
Traufkönig: 310 km mit 5.770 Höhenmetern
Während die kleinste Runde von Ottenbach über Schwäbisch Gmünd und Böhmenkirch bis
nach Geislingen führte, ging es für die anderen Teilnehmer über zahlreiche Albanstiege und
die Stationen Bad Ditzenbach, Wiesensteig und Bad Boll weiter. Sportler der beiden längsten Strecken hatten hier noch den schwierigsten Part vor sich, denn über das Lenniger Tal und Erkenbrechtsweiler ging es weiter nach Bad Urach und tief in den Landkreis Reutlingen, bevor sich die Strecken nach etlichen Höhenmetern wieder in Bad Ditzenbach vereinten.
Nicht nur die Ausschilderung ist eine logistische Herausforderung – auch die Verpflegung an
den fünf Stationen lies aufgrund des großen Engagements der vielen ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfer des MRSC Ottenbach keine Wünsche offen. Sogar an zusätzliche
Wasserduschen wurde aufgrund der extremen Temperaturen gedacht, so dass die
Rahmenbedingen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich dieses Jahr aus 34
Nationen zusammensetzen, ausgezeichnet waren – hier muss ein großer Dank an die
Helferinnen und Helfer ausgesprochen werden.
Daniela, die nach einer mehrjährigen Pause dieses Jahr die 95 km in Angriff nahm, war
entsprechend zufrieden. „Es hätten noch mehr Kilometer sein können, die Höhenmeter
haben aber gereicht“ schmunzelte sie rückblickend und verriet gleichzeitig, dass sie an der
letzten Verpflegungsstelle in Stötten noch genug Zeit hatte, um den berühmten Nusskuchen
genießen zu können. Auf der Marathon-Strecke von 205 km mit 3.500 Höhenmetern waren
unter anderem Monika und Gabi unterwegs – zweidrittel der Strecke lief dabei überragend,
so dass Monika bei der vorletzten Verpflegung in Bad Ditzenbach einen Schnitt von 26 km/h
hatte. „Dann kam die Hitze –vor allem die Stöttener Steige in der prallen Sonne, das hat
einfach nur geknallt“, berichtete Moni, deren Garmin sportliche 43 Grad beim vorletzten
Anstieg des Tages anzeigte. Aber auch diese Herausforderung meisterte die radbegeisterte
Abteilungsleiterin (50.000 Höhenmeter Trainingsvorbereitung!) des TV Birenbach mühelos
und so war das Ziel bereits um 15:30 Uhr erreicht. Schlimmer erwischte es Gabi, die in
Donzdorf von einem anderen Radfahrer zu Fall gebracht wurde und sich trotz Bruch des
Radiusköpfchens ins Ziel kämpfte, was höchsten Respekt verdient.
Auf der XL-Marathon Strecke war dieses Jahr Jörg unterwegs und kam am Ende des Tages damit auf knapp 4.800 Höhenmeter und 260 km. Dabei war unter anderem die legendäre Ochsenwangener Steige mit 3 km und durchschnittlich 16 % in der prallen Sonne zu meistern. „Ochsenwang war hart – ich wollte einfach nur durchkommen, da denkst du an nichts anderes“ beschreibt Jörg die Quälerei, um genau zu wissen, dass auch im Anschluss mit dem Hexensattel und der Oberböhringer Steige noch genug weitere Herausforderungen gewartet haben. Am Glutofen Stöttener Steige mobilisierte er die letzten Kräfte und fand auch hier noch Zeit, sich um einen kollabierten Teilnehmer zu kümmern – denn unabhängig vom Wettkampfgedanken sieht man, dass es sich bei der Veranstaltung um eine große Radfamilie handelt, dich gegenseitig auf sich achtet.
Zuletzt hatte der TV Birenbach auch dieses Jahr einige Traufkönige! 310 km, knapp 5.800 Höhenmeter, schon bei angenehmen Temperaturen eine höchst anspruchsvolle Aufgabe. „Ich bin noch nie einen Marathon bei so einer Hitze gefahren, das war echt grenzwertig für mich“, meinte Sebastian, einer der tapferen Traufkönige. Die zusätzlichen 50 km beinhalten sage und schreibe 1.000 weitere Höhenmeter, u.a. mit St. Johann einen weiteren berühmten Albaufstieg. Sebastian konnte
sich wie alle anderen Traufkönige auf seine Beine verlassen, auch wenn bei den
Temperaturen kleinere Krämpfe zur Tagesordnung gehörten – sein Erfolgsrezept war
zusammenfassend trinken, trinken, trinken und so schüttelte er den Gedanken an eine
mögliche Aufgabe in Weilheim schnell ab und kämpfte sich souverän nach Ottenbach durch,
wo alle Traufkönige eine entsprechende Medaille und viel Applaus erhielten.
Die Birenbacher Radsportgruppe bedankt sich für die tolle Organisation des MRSC
Ottenbach sowie bei den „Gastfahrern“ für deren Unterstützung in der Gruppenwertung und
freut sich bereits auf das kommende Jahr. Ebenfalls ein großer Dank an unsere interne
Organisatorin Gerti Dreher, dich sich Jahr für Jahr um die Anmeldung kümmert! Sieger der
Gruppenwertung wurde dieses Jahr #teamzeiss, gefolgt von KIT SC – wobei Sieger waren
an diesem Tag final alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dich sich ihrer persönlichen
Herausforderung gestellt hatten.
Aus der Radsportgruppe Birenbach zusätzlich am Start:
Thomas Christ (310 km)
Melwin Gairing (310 km)
Hans-Joachim Wohlt (205 km)
Franziska Wohlt (205 km)
Jonathan Wohlt (165 km)
Dieter Roos (165 km)
Robin Walter (310 km)
Markus Unger (musste leider vorzeitig aufgeben)
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